
Stadtstrecke: Hochwasserschutz realisieren und Aufenthaltsqualität wiederherstellen
Der Senat hat heute die Ergebnisse des Runden Tisches zur Stadtstrecke bewertet. Im Endergebnis wird die Alternativvariante (Schutzwand auf der Stadtseite) verworfen und die Variante mit der Schutzwand auf der Wasserseite weiterverfolgt. Diese soll allerdings noch weiter verändert werden. Insbesondere die LINKE hatte in der Regierungskoalition auf entsprechende Änderungen der Vorlage bestanden. Dazu erklärt Christoph Spehr, Landessprecher der LINKE Bremen:
„Der Runde Tisch Stadtstrecke war ein notwendiger Schritt der Klärung. Letztlich kommen auch wir als LINKE zu dem Schluss, dass die Alternativvariante keine zumutbare Lösung ist. Man kann die Neustadt nicht hinter einer hohen, durchgehenden Wand auf der Stadtseite einschließen. Durch die zusätzliche Vorsorgehöhe, die sich aus den letzten Prognosen des Weltklimarates ergeben hat, müsste die Spundwand in allen Abschnitten auf eine Höhe ausgelegt werden, über die man nicht mehr drübersehen kann. Da auch diese Variante sehr wahrscheinlich nur einen Teil der Bäume retten würde und die Grünböschung stärkere Hochwasser nicht überleben würde, macht die Alternativvariante keinen Sinn mehr.
Wir bestehen aber darauf, dass die Variante mit der Schutzwand auf der Wasserseite sich weiter verändern muss. Die stadtprägende grüne Kulisse darf nicht durch eine Betonwüste ersetzt werden. Geklärt ist bereits, dass die neuen Bäume auf dem Deich in einem durchgehenden grünen Band stehen werden, nicht in einbetonierten Pflanzkübeln. Festgeschrieben wird jetzt, dass auch die Wasserseite besser gestaltet werden muss – je nach Abschnitt entweder begrünt oder bemalt oder mit strukturierenden Materialien. Der Stadtteil kann sich aussuchen, welche Bäume wieder hinkommen – wenn die Neustadt Platanen will, kann sie auch wieder Platanen haben. Präventive Abholzungen werden ausgeschlossen, die Fällungen werden zeitlich so nahe wie möglich an der Wiederbepflanzung liegen. An einzelnen Stellen können sogar doppelte Baumreihen möglich werden. Zusätzliche Kompensationsbepflanzungen sollen nicht in Niedersachsen erfolgen, sondern vorrangig dem Stadtteil zugutekommen.
Für uns als LINKE ist das ein guter Kompromiss. Ziel bleibt, dass der Hochwasserschutz so realisiert wird, dass dabei möglichst viel von der heutigen Aufenthaltsqualität und grünen Baumkulisse wiederhergestellt wird und für den Stadtteil zugänglich ist. Mit der Alternativvariante, der Spundwand auf der Stadtseite, wird das nicht gehen.“